Saturday, June 14, 2008

Off culture

krasser laden - ein komplex aus einem exklusiven second-hand laden, einem minihotel in nem undergroundstil, konzertsaal, electro-parties, rave-events und wirklich nem haufen an sympatisch-skurrilen gestalten IM laden - das OFF in der ul. Petschatnika Grigorjeva 8

Even more work to do...

am 18 geht die Summer School los, und es ist echt der hammer, wie eigentlich hochintelligente leute unbeholfen sein koennen...

was ich auch verstanden habe... gerade an diesen feiertagen... petersburg wird von eigenartigen menschen bewohnt... wer etwas auf sich haelt, arbeitet immer... wirklich immer... allerdings schaffen es die leute hier immer, sich spontan und bis in die puppen besaufen zu koennen... von mir aus auch waehrend der arbeit...

aber das schoene ist etwas anderes... die bevoelkerung teilt sich in 2 ungleiche teile - die einen, die den traditionellen werten nachgehen, und das ist auch ok, nur langweilig in meinem verstaendnis... zu hause sitzen, kochen, familienmaessig oder paerchenweise etwas zu unternehmen, sich ueber dementsprechende themen auszutauschen... und die anderen, ohne sich irgendwie cool oder sonstwie vorzukommen, die jeden freien moment nach irgendwelchen kulturellen happenings, neuen erfahrungen, fahrten etc. suchen... nein, es ist nich wirklich das neue, was ich fuer mich entdeckt habe, aber ich habe den eigenen stellenwert dadurch besser erkannt... ich habe wenig zeit dadurch, dass ich viel arbeitstechnisch mache, und den rest dieser zeit will ich tatsaechlich ausschliesslich mit den leuten verbringen, die mir viel wert sind, mit denen es mir wirklich INTERESSANT st, egal, in welcher linie, und die mir nicht auf die nerven gehen damit, dass sie weder seelisch noch physisch mit mir und meinem lebensstil kompatibel sind. wenn dieses prinzip auf selbstaendigkeit beruhen wuerde, und wenn sich die leute ueber die politcorrectness hinweg trauen wuerden, dann wuerden wir alle viel weniger zeit des lebens verlieren, und es mit menschen verbringen, die uns nicht voranbringen...

Friday, June 6, 2008

Work to do...

die 120te neue lebensaufgabe innerhalb von den letzten paar wochen... bin durch mehr oder weniger einen zufall (die vorherige projektmanagerin hier wurde gefeuert, es ist ende des semesters, es eilt), auf eine stelle des Project Coordinators bei dem Zentrum fuer Deutschlad- und Europastudien des Staatlichen Uni Petersburg vorgeschlagen worden, habe die stelle angenommn, und bin nun fuer die PhD Summer School in Strelna ende juni verantwortlich. wird ok bezahlt, man sammelt wahnsinnig viel erfahrung in sachen koordination und organisation, und das in erschwerten bedingungen, sprich russland. allerdings klappt nirgends irgendwas so, wie mans plant, und ich muss bisher mit grossem erstaunen feststellen, dass mitunter gerade die deutschen die unzuverlaessigsten partner sind. ich habe geschlagene 2,5 wochen gebraucht, um mit dem sekretariat von einem prof. in bielefeld eingaenglich die visumsfrage zu klaeren, damit er hier teilnehmen kann, und auch mein deutscher vorgesetzter hier, ein dr. und DAAD-mann, antwortet mal ganz gern nich auf 5 handyanrufe am tag, grad wenns dringend ist...

naja, allerdings sind auf der skala der charakter- und arbeitsunertraeglichkeit mit dem allergroessten abstand die finnen vorn. nicht nur, dass meine vermutungen bzgl. dieses volkes (aufgrund von einem persoenlichen beispiel aus meinem freundeskreis) bisher durch mehrere vertreter finnlands hier belegt werden - traegheit, stoische eigenschaft, einem extrem zu nerven, langsamkeit und desorientation beim arbeiten, und gleichzeitig komplette unzurechenbarkeit beim saufen, erwecken eines unschuldigen anscheins, und gleichzeitig aber auch hammerhartes beharren auf eigenen vorteil. aber mit denen zu arbeiten, ist eine qual, die nicht nur durch mich, sondern wirklich durch alle, die ich hier kenne, die international taetig sind, bewiesen wird.

Friday, May 23, 2008

Wednesday, May 21, 2008

Time keeps slippin' away...

Ein update auf die schnelle...

die woche daurt also 7 tage, und das ist nur arbeiten... andererseits ist es mitunter so spannend, daß man auch gern 8 und mehr tage hätte... 6 tage die uni... hinzu noch ein projektmaneger-job bei dem deutsch-russischen austausch, vor allem bei der organisation des "Moving Baltic Sea" festivals... dann noch ein obligatorischer bar-job bei der schon erwähnten amerikanischen City-Bar... und natürlich, nicht zu vergessen, hin und wieder übersetzer-jobs und arbeiten für geld für die soziologen der uni hier, bei der interview-erstellung...

hmmm... wusste gar nicht, daß es dennoch möglich ist, täglich schöne, und ich meine schöne, frauen kennenzulernen... zwar hat man meistens nicht mal zeit, mehr als einmal mit jmd. zu telefonieren, allerdings bestätigt sich die theorie der biologischen unterschiede zu den deutschen frauen auch täglich... mein gott, warum haben sonst die russischen frauen allesamt längere beine, hübschere gesichter und mehr style??? sorry für den chauvinismus, aber es ist echt so.

letze woche gab es eine "Nacht der Museen" hier, allerdings war es so überfüllt, und die versprochenen shuttle-busse wurde natürlich nicht bereitgestellt, daß wir das canceln mussten, und einfach nur straight zu tequila übergingen... was mich daran erinnert...




Wednesday, May 14, 2008

Victory Day

Am 9. Mai hat die nation den Siegestag gefeiert, wie so treffend formuliert, den "letzten verbliebenen wahren feiertag". und tatsaechlich, wen man die feiertage in dem russischen kalender anschaut, sind es zwar eine menge, allerdings entweder kirchliche, neu dazugekommene, die bei weitem nicht die nation vereinen, zumal die nation aus 30% muslimen, juden und anderen konfessionen, und unzaehligen atheisten besteht. dann kommen die traditionellen feiertage, wie der 23. februar, der armeetag, eher gefeiert wie der "maennertag", und der 8. maerz, der frauentag. die durch den bruch mit dem kommunismus und den daraufhin gefolgten revival vom sowjetischen unter putin entstandene unsicherheit, was und wie man in die ex-sowjetischen feiertage interpretieren soll, und im gegensatz, wie man zu den "neuen" feiertagen wie Verfassungstag, Unabhaengigkeitstag etc. stehen soll, fuehrte zu einer formell konstituierten, aber szmbolisch und dementsprechen interpretativ und mobilisierend leeren menge an feiertagen, die hoechstens menschen dazu bewegen koennen, sich zu betrinken.

nun bleibt der 9. mai. offiziell als Siegestag gefeiert, hat es wenig mit dem eigentlichen sieg ueber Nazi-Deutschland zu tun, wenn auch genau dies immer wieder in der symbolik und erinnerungen auftaucht. an sich ist es aber ein nationaler manifest der einigkeit, von einem vielvoelkerstaat gefeiert, dem genau die oefters abhanden kommt, und auch ein fest, welches ein maechtiges potential an erziehung im sinne von respekt vor der alten generation, dankbarkeit fuer die erhaltene freiheit, und einem nationalen stolz inne haelt.

das jetzige regime nutzt es sicherlich mit einer berechtigten polittechnologischen ueberlegung aus, denn immer wieder bemerkt man trotz aller erfolge, und gerade vor dem hintergrund der misserfolge des regimes, dass es schlicht an einer ideologie fehlt. jedes uebergreifende sozium im sinne einer territorialen einheit, oder einer nationalen entitaet hat zur erfolgreichen szstemregelung und krisenmanagement eine ideologie entwickelt, die eine gezielte entwicklung leitet und rechtfertigt, durch krisen hindurch unterstuetzt, und schlicht eine daseinsberechtigung fuer vieles bietet. sei es die europaeische idee, der amerikanische krieg gegen den terror und "export von freiheit", sowie der wirtschaftliche "amerikanische traum" von oekonomischer selbstbestaetigung, oder auch totalitaere ideologien und dogmatische schulen - es gibt an sich keinen unterschied. ein szstem muss immer ein formuliertes ziel funktionell verfolgen, und eben im russischen fall beobachten wir zur zeit einen drift und leere im ideologischen raum, trotz der versuche, einen "putin-plan" zu formulieren, der slogans von "souveraener demokratie", und einem reanimierten argument vom "sonderweg", der stark an das byzantinische verstaendnis des alten Russlands angelehnt ist.

nun bietet dieser feiertag eine moeglichkeit, einen "heiligen" feiertag zu konstituieren, ohne dabei in die nische des nationalismus und des dogmatismus zu fallen. diejenigen, die skeptisch auf die symbolik dieses feiertages, historisch-kritisch den anlass schauen, sollten sich folgendes vor die augen fuehren:

- nationsstiftende feiertage sind meist symbole, die als drehachsen der staatsidentitaet dienen, und jeder funktionierenden gesellschaft immanent sind. in faellen wie kosovo, kann eine missachtung der nationalstiftenden symbolik zu einer systemdesitegration und krise fuehren.

- es ist kein antideutschland-fest. falls die russen nachtragend waeren, oder ein polen-aehnlichesgeschichtsbewusstsein haetten, wuerde kein russe einem deutschen jemals die hand reichen. wie man hoffentlich merkt, ist es alles andere als so. man drueckt aber in erster linie den stolz und respekt vor den grossvaetern, denn es gibt keine einzige familie in der ex-udssr, die den krieg nicht al eine persoenliche tragoedie empfunden haette. man hat verziehen, wird aber nie vergessen.

- es soll auch, und gerade jetzt, in einer zunehmen isolativen internationalen umgebung und wiedererstarkung russlands als militaerische und wirtschaftliche macht, immer als signal nach innen und aussen dienen, dass jedermann sein land verteidigen kann und muss, und dass es keinem moeglich erscheinan mag, zerstoererisch auf das land von aussen einzuwirken

- ausserdem, nach jahrzehnten von nationaler erniedrigung und machtlosigkeit, erweckt es eine nationale erinnerung an die eigene macht, die im endeffekt auf den schultern vom volk ruht, dess es ist ein krige gewesen, der im wahren sinne des wortes vaterlaendisch gewesen ist, durch eine unmenschliche anstrengung von jedem gewonnen.

- hinzu kommen die aspekte des erfolges aufgrund von der zentralisierten lenkung, die natuerlich gerade jetzt den menschen gerne vor die augen gefuehrt werden, doch eine wuerdige feier von diesem tag gibt den menschen jederzeit stolz auf das eigene land, und vielleicht auch nachhaltigen leim in der gesellschaft, die sonst extrem stratifiziert ist, und nach zusammenhalt vergeblich sucht

all dies soll nicht der rechtfertigung von irgendwelchen heutigen strategien dienen, es soll einfach ein versuch sein, zu erklaeren, warum es bis heute, und gerade heute eine militaerparade auf dem roten platz gibt, warum auf einmal gerade die junge generation auf den russischen strassen mit sowjetischen flaggen und Georgij-baendern auflaeuft, und warum es so sehr zu missverstaendnissen mit den vertretern der westlichen kultur kommt, die es allerdings nicht vermissen, den 3. Oktober oder den 4. Juli gebuehrend zu feiern.

Jazz in the City

DIE adresse fuer guten Jazz in St. Petersburg...